Hilfe aus Tradition
Rosenkranz-Gottes-Hülfe-Brüderschaft Stade
Die Rosenkranz-Gottes-Hülfe-Brüderschaft von 1482
Gemeinsam suchen und finden wir Menschen aus der Stader Region, denen wir unbürokratisch helfen. Mit Hand und Herz – seit dem Jahr 1482.
In der „Rosenkranz-Gottes-Hülfe Brüderschaft von 1482“ führen mehr als 90 Brüder aus ganz unterschiedlichen Berufen den im Mittelalter entstandenen Gedanken der Armenfürsorge in Tradition fort.
Dazu organisieren wir uns und unser Tun in der Brüderschaft mittels Statut, Gelöbnis über Vorstand, Älterleute, Schaffer und Brüder.
Trotz der modernen sozialen Sicherungen gibt es in unserer Stadt Menschen mit Bedarf an unbürokratischer und direkter Hilfe, die ihre Not als „verschämte Arme“ nicht offenbaren.
Aus dem jährlichen Stiftungsfest, das wir mit geladenen Gästen feiern, werben wir Spenden ein die von uns persönlich und ohne Abzüge in der Vorweihnachtszeit verteilt werden.
Unsere Lebenspartnerinnen und -partner unterstützen uns dabei.
Nehmen Sie gern bei Interesse an uns und unserem Tun Kontakt mit uns auf.
Gäste sind uns stets willkommen – vielleicht wird aus Ihnen demnächst ein weiteres neues, engagiertes Mitglied unserer Brüderschaft.
Vorstand
Den Vorstand bilden sechs Älterleute, der Schriftführer, der Schatzmeister und der Sprecher der Schaffer.
Der jeweils festgegebene Bruder gehört dem Vorstand für ein Jahr als beratendes Mitglied an. Aus dem Kreis der
Älterleute wählt der Vorstand den präsidierenden Ältermann und seinen Stellvertreter für vier Jahre.
In allen außergerichtlichen und gerichtlichen Angelegenheiten vertreten der präsidierende Ältermann und sein
Stellvertreter die Bruderschaft.
Historie
Die Rosenkranz-Gottes-Hülfe-Brüderschaft entstand aus einer Gebetsgemeinschaft in Stade und wird bereits im Jahr 1482 durch den Erzbischof Heinrich von Bremen bestätigt, ist aber mit Sicherheit älter.
Sie gab sich 1528 den Namen „Gottes-Hülfe-Brüderschaft“.
Der Anlass zur Gründung der Brüderschaft war die Hilfe zur Versorgung von Witwen und minderjährigen Kindern.
Im Laufe der Jahrhunderte erweiterte sich der Aufgabenbereich. Die Brüderschaft übernahm durch die Brüder, ursprünglich Kaufleute und Handwerker, die Fürsorge für die Mitmenschen, die durch Alter, Krankheit, Armut und Not hilflos und verlassen waren. Es entstand der Begriff der „verschämten Armen“.
Das Wesen der Brüderschaft ist die freiwillige Hilfe, keine bürokratische, sondern eine persönliche für Menschen, die nach sorgfältiger Prüfung im Einzelfall als der Hilfe für würdig befunden wurden.
Dieser Geist hat sich über die Jahrhunderte trotz vielfältiger politischer, sozialer, gesellschaftlichen Veränderungen und Anpassungen unverändert erhalten.
Die Gotteshülfe-Brüderschaft entwickelt sich aus zwei Wurzeln.
Seit 1645 haben sich mit wenigen Ausnahmen die Rechnungen der Rosenkranz-Gotteshülfe-Brüderschaft erhalten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nimmt die Entwicklung der Brüderschaft einen unerwartet starken Aufschwung.
Unsere Stiftungsfeste
Jährlich am 2. Sonnabend im November findet unser Stiftungsfest mit traditionell geprägtem Festablauf statt.
Es dient neben dem gesellschaftlichen Aspekt vor allem dazu, Spenden zu sammeln, um die selbstgestellte Aufgabe der Daseinsfürsorgetätigkeit erfüllen zu können.
Wir finanzieren das Stiftungsfest ausschließlich über die Festgebühr, die die teilnehmenden Gäste entrichten sowie über die Beiträge der Brüder.
Damit stehen die Spenden vollständig zur Unterstützung der verschämten Armen zur Verfügung.
Das von einem Mitglied der Brüderschaft auszurichtende Fest beginnt mit einem mehrgängigen Essen, das von Trinksprüchen – u.a. auf den von 1668 stammenden Pokal, den Spendenaufruf versinnbildlichend, auf die Damen, auf den festgebenden Bruder und die Älterleute der Brüderschaft – unterbrochen wird.
Dazwischen findet das „Papierwerfen“ statt, bei dem die Anwesenden mit kleinen bereitliegenden Papierblättern werfen bzw. sich mit zu faltenden Papierkugeln bewerfen, wofür sie gern ein „Strafgeld“ zahlen, das die Brüder mit Hilfe alter, der Brüderschaft gespendeter Sammeldosen – die älteste stammt von 1670 – gern entgegennehmen.
Besonders festlich geht es zu, wenn Pokale die Runde machen. Mit dem von den Festteilnehmern zu sagenden Trinkspruch
„Den Stiftern zu Ehren, den Leiden zu wehren, die Freuden zu mehren, so lasst ihn uns leeren“ erbitten die Brüder eine großzügige Spende.
Nach dem Festmahl marschieren die Brüder nach ihrem „ Tabakskollegium“ mit Zylinder, Rose und Tonpfeife in den Festsaal ein.
Die traditionelle Amtsübergabe zwischen dem festgebenden Bruder des letzten Jahres und seinem Nachfolger sowie die Quadrille, die acht Brüder mit ihren Damen tanzen, schließen sich an. Eine Polonaise der Gäste eröffnet den Festball.
„Den Stiftern zu Ehren, den Leiden zu wehren,
die Freuden zu mehren, so laßt ihn uns leeren.“
Mit diesem Trinkspruch erbitten die Brüder eine großzügige Spende während des Stiftungsfestes
Spendenbereich
Unsere Zuwendungen für die „verschämten Armen“ ermöglichen wir durch die Spenden im Verlauf des Stiftungsfestes und Spenden die wir freiwillig von Firmen, Einzelpersonen, Institutionen erhalten.
Falls Sie sich an dieser Form der Unterstützung für bedürftige Menschen beteiligen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende auf nachstehendes Konto. Für eine Spendenbescheinigung betätigen Sie den Knopf „Spendenbescheinigung anfordern“
Spendenkonto
Volksbank Stade-Cuxhaven e.G.
IBAN: DE69 2419 1015 1000 7180 01
BIC: GENODEF1SDE
Konto Stiftungsfest
Volksbank Stade-Cuxhaven e.G.
IBAN: DE15 2419 1015 1000 7180 03
BIC: GENODEF1SDE
Galerie
Stiftungsfest 09. November 2024
Stiftungsfest
Hansemahl
Hansemahl 2024, am 25.05.2024
Das Hansemahl entstand 2007 aus dem Wunsch der Stader Brüderschaften, in der Bevölkerung einen höheren Bekanntheitsgrad zu erlangen. Seit 2009 findet das Hansemahl am internationalen Tag der Hanse statt.
Beim Hansemahl handelt es sich um ein Labskaus-Essen für jedermann.
An Bänken und Tischen rund um den alten Hansehafen servieren die Mitglieder der Stader Brüderschaften von 11 bis 15 Uhr das traditionelle Gericht der Seefahrer.